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Ribnitz-Damgarten

Rostocker Tor
Das Rostocker Tor wurde
bereits 1290 erwähnt.

Ribnitz-Damgarten liegt auf halber Wegstrecke von Rostock nach Stralsund an der Küstenstraße B 105. Die beiden Stadtteile werden durch eine breite sumpfige Niederung voneinander getrennt, in der sich träge die Recknitz dahinschlängelt. Die Doppelstadt Ribnitz-Damgarten entstand erst 1950 durch die Zusammenlegung der beiden Städte Ribnitz und Damgarten. Aber die Geschichte reicht viel weiter zurück.

Schon im Mittelalter verlief eine wichtige Handelsstraße entlang der Ostseeküste, die hier die sumpfige Recknitzniederung überquerte. Zum Schutz dieses wichtigen Fluss- und Grenzüberganges ließen die mecklenburgischen Fürsten um 1200 eine Burg errichten, die aber nicht unmittelbar an der Recknitz lag, sondern dort stand, wo später das Ribnitzer Kloster errichtet wurde. Im Schutz dieser fürstlichen Burg siedelten sich Handwerker und Kaufleute an.

Diese Siedlung wird im Jahre 1210 erstmalig urkundlich erwähnt.

Die günstige Lage an einem Handelsweg, am Recknitzpass und am Bodden führt dazu, dass sich dieser Burgflecken bald zu einer Stadt entwickelte.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1233 wird „Rybanis“ als Stadt bezeichnet.

Damals bildete die Recknitz die Grenze zwischen Mecklenburg und dem Fürstentum Rügen. Vermutlich in der Absicht hier am wichtigen Recknitzübergang eine Grenzfeste gegen Mecklenburg zu errichten, verlieh der Rügenfürst Jaromar II. im Jahr 1258 dem Ort „Damechore“ das Stadtrecht. Beide Städte sind also deutsche Gründungen.  Ihre Namen sind aber aus dem Slawischen abgeleitet. „Rybanis“ enthält das slawische Wort ryba=Fisch, so dass Ribnitz also „Fischort“ bedeutet. Der Ortsname Damgarten hört sich zwar deutsch an, aber in alten Urkunden heißt er „Damechore“, „Damgur“ o.ä. worin die slawischen Wörter dam=Eiche und gora=Berg enthalten sind, so daß der Ortsname „Eichenberg“ bedeutet. Eine etwa 2000 Meter lange und 3 Meter hohe Stadtmauer mit insgesamt 5 Toren umschloss im Mittelalter den Ort. An der am meisten gefährdeten Ostseite legte man vor der Stadtmauer ein doppeltes System von Wällen und Gräben an. Den Bau solcher umfangreichen Verteidigungsanlagen können wir als Ausdruck einer guten wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt im Jahrhundert nach Ihrer Gründung ansehen. Die günstige Lage der beiden Städte an der wichtigen Handelsstraße, die von Lübeck über Wismar und Rostock nach Stralsund führte, wirkte sich förderlich auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. In Kriegszeiten wurde sie aber zu einer Heerstraße und brachte so Not und Elend über die Bewohner.

Als im 18. Jahrhundert in Mecklenburg und Vorpommern die Leibeigenschaft herrschte, begannen Fischländer und Darßer Bauern Korn nach Lübeck und Holz nach Dänemark zu verfrachten. Welchen Aufschwung diese Bauernschifffahrt am Ende des 18. Jahrhunderts bereits genommen hatte, zeigt der Bericht eines herzoglichen Beamten, der mit Staunen feststellte, dass auf dem Fischland 56 seegängige Schiffe beheimatet sind, von denen 30 nach Wustrow, 14 nach Alt- und Niehagen, 8 nach Dierhagen und 4 nach Dändorf gehörten. Ihre großartige Blüte erlebte die Segelschifffahrt im 19. Jahrhundert, Fischländer und Darßer Schiffe fuhren auf allen Meeren.

Evangelische Kirche "St. Bartholomäus"

    Evangelische Kirche "St. Bartholomäus" in Damgarten

Quelle: http://www.ribnitz-damgarten.de